Kuba aktuell in Stuttgart

Ediltrudis Panadero De La Cruz und José Alvarez Romaguera

Unsere Kollegen Prof. Dra. Ediltrudis Panadero De La Cruz und José Alvarez Romaguera (Pepin, Prof. im Ruhestand)
Foto: privat



"Kuba aktuell" war das Motto einer gemeinsamen Veranstaltung der Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt Baden-Württemberg, der DGB Region Stuttgart, Netzwerk Cuba, Cuba sí und der FG BRD-Kuba Regionalgruppe Stuttgart am 6. Juli 2023 im DGB-Haus in Stuttgart. Mit ca. 50 Teilnehmern war sie gut besucht.


Inflation, Krise, Auswirkungen von Kriegen - gibt es nicht nur in Deutschland, sondern global. Besondere Auswirkungen haben diese Entwicklungen für die Menschen in südlichen Ländern, ebenso in Kuba. Durch die Veranstaltung sollte die Lage besser eingeschätzt werden und ein Einblick in die Situation unserer Kollegen Prof. Dra. Ediltrudis Panadero De La Cruz und José Alvarez Romaguera genannt Pepin, Prof. im Ruhestand in Santiago de Cuba, gewonnen werden können.


Sie informierten uns über die Situation im Land, mit mehr als 60jährigem Wirtschaftskrieg durch die USA und die Blockade: Devisenmangel und Emigration, und dennoch Festhalten am Ziel: Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft.


Edil und Pepin erklärten die Probleme bei der Einführung der einheitlichen Währung in Zeiten der Pandemie und den damit verbundenen Ausfall des Tourismus. Außerdem war die Versorgungslage der Bevölkerung mit Waren des täglichen Bedarfs schwierig. Dies führte zu Preissteigerungen, die die Lohn- und Rentenerhöhungen weit überstiegen. Die Grundversorgung über die Libreta blieb bestehen. Die MIPYMEs (Micro pequeñas y medianas empresas) erfüllen ihren Zweck der Produktion und daraus folgend des Ex- und Imports nur in soweit, als sie Waren importieren und damit das Angebot auf Kuba verbessern, aber zu hohen Preisen. Produktion und Export findet nicht bzw. kaum statt.

Zum Krieg in der Ukraine bemerkte Pepin, dass Kuba gegen Kriege ist, gute Beziehungen zur Sowjetunion und dann zu Russland hatte und auch noch hat. Aber auch zur Ukraine gab es gute Beziehungen, so wurden tausende, durch den Atomreaktorunfall in Tschernobyl geschädigte, Kinder auf Kuba behandelt, operiert oder in Kureinrichtungen zur Erholung geschickt.

Kuba ist gegen alle wirtschaftlichen Blockaden und für eine multipolare Welt, in der alle Länder ihre wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten haben!

Zur Frage der Demokratie auf Kuba verwiesen sie auf die Volksabstimmung zur Verfassung (über 90 Prozent Zustimmung) und zum neuen Familiengesetz, das - trotz großer Kritik religiöser und konservativer Kräfte in- und außerhalb Kubas - mit über 60 Prozent angenommen wurde.

Trotz aller Probleme wie der Ausreise vieler jungen Kubaner, die resigniert haben, waren Erbil und Pepin optimistisch, dass die Kubanerinnen und Kubaner ihre Probleme lösen können.

Notwendig ist aber nach wie vor die internationale Solidarität und der Kampf gegen die Blockade!

Dies betonte auch Andreas Harnack, Regionalleiter IG Bau, am Schluss der Veranstaltung und forderte zu mehr Aktivitäten in diesem Sinne auf: Wie können wir in Solidarität mit Kuba das Land unterstützen, politisch und materiell?

CUBA LIBRE Rainer Hoffmann

CUBA LIBRE 4-2023